Klartext beim Düsseldorfer Oberbürgermeister und Diskussion im Landtag

Überraschend klare und kritische Worte über die aktuelle Klimapolitik hörten die Klimapilger/innen von Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel am Montag. Er empfing sie am Morgen zu einer lebhaften Diskussion über  wirksame Maßnahmen zum Erreichen des “1,5-Grad Ziels”.

Nach einer “politischen Morgenandacht” in der Laurentiuskirche ging es gleich weiter zum nächsten politischen Termin: Um 11 Uhr diskutierten die Klimapilger/innen im Landtag mit den Abgeordneten Bianca Winkelmann (CDU) und Andre Stinka (SPD). Nach einer kurzen Eröffnung wurde auch hier offen diskutiert, allerdings machten die beiden Abgeordneten den Klimapilgern wenig Hoffnung auf einen schnellen Kohleausstieg. Sie verwiesen darauf, dass man alle Menschen mitnehmen müsse – auch zum Beispiel die Arbeiter in der Stahlindustrie, die vom günstigen Braunkohlestrom abhingen. Dies hinterfragten die Pilgerinnen und Pilger besonders kritisch – schließlich müsse das rasche Stoppen des CO2-Eintrags in die Atmosphäre absolute Priorität haben. “Aktuell scheinen viele Politiker jedoch eher auf ihre eigenen Wahlergebnisse zu achten”, so Pilger Wolfgang Eber.

Besuch im Landtag

Angeregte Diskussion mit dem Oberbürgermeister

Politische Morgenandacht in der Laurentiuskirche

Weg zum Landtag am Rheinufer

Fotos: Jens Knölker

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Appell der Klimapilger*innen zum “Hambacher Wald” vom 14.9.2018

Wir Klimapilger*innen sind am 9. September aufgebrochen, um in den nächsten drei Monaten zu Fuß zum Klimagipfel COP24 nach Katowice zu gehen. Am 12. September waren wir auf unserem Weg im Hambacher Wald, haben mit den Waldschützer*innen gesprochen und uns über ihr Engagement informiert.

Wir haben entsetzt Meldungen in den Medien zur Kenntnis genommen, die unserer Wahrnehmung nach nicht zutreffen. Weiter sind wir traurig und empört, dass die Polizei damit begonnen hat, den Wald zu räumen. Wir meinen, unser Anliegen, den Klimawandel aufzuhalten, kann nur erreicht werden, wenn die Kohleverbrennung gestoppt wird, insbesondere die umweltschädlichste Form: Die Verbrennung von Braunkohle. Dafür wertvollen, jahrtausendealten Wald zu opfern, ist falsch, umwelt- und zukunftszerstörend.

Allen, die friedlich versuchen, die Zerstörung des “Hambi”, des Hambacher Waldes zu verhindern, erklären wir unsere Solidarität. Wir fordern alle Menschen, die uns in diesem Anliegen, der Klimagerechtigkeit zustimmen, auf, selbst aktiv zu werden. Sagen Sie in jeder Form unseren politisch Verantwortlichen, dass sie eine Fortsetzung der klimafeindlichen und umweltzerstörenden Politik nicht wollen. Wir bitten insbesondere die kirchlichen Funktionsträger*innen, in unserem Sinne die Öffentlichkeit zu informieren.

Unterzeichnet: Pilgerinnen und Pilger des Klimapilgerwegs am 14.9.2018 in Bedburg (Rheinland)

© 3. Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit von Bonn nach Katowice

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Friedlicher Gottesdienst im Hambacher Forst: “Der Ausstieg muss doch gehen!”

Kurz nach seinem Start in Bonn erreichte der Ökumenische Pilgerweg für Klimagerechtigkeit schon am 12.9. seinen ersten „Schmerzpunkt“: Die Klimapilger*innen liefen von Düren nach Jülich durch den Hambacher Forst und feierten dort einen gemeinsamen Open-Air-Gottesdienst mit Waldbewohner*innen und Einwohner*innen.

“Die Lage im Wald war absolut friedlich”, berichtet Juliana Klengel, die als Koordinatorin des Pilgerwegs die ganze Zeit vor Ort war. “Wir konnten uns die gesamte Zeit frei im Wald bewegen und haben gemeinsam mit den Einwohner*innen und den Waldbewohner/innen einen bewegenden Gottesdienst gefeiert.”

Es predigte Pfarrerin Martje Mechels, Regionalpfarrerin Nord vom Gemeindedienst für Mission und Ökumene (GMÖ) Niederrhein. Sie zitierte dabei Präses Manfred Rekowski im Namen der Evangelischen Kirchen im Rheinland: “Er muss doch gehen, der Ausstieg aus dem Verheizen fossiler Brennstoffe! Der Ausstieg muss doch gehen, denn unser Weltklima ist massiv bedroht”. Der Pilgertag im Hambacher Tag wurde vorbereitet vom Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen, dem Bistum Aachen, den Evangelischen Kirchen im Rheinland und dem Gemeindedienst für Mission und Ökumene (GMÖ) Niederrhein.

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3. Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit in Bonn gestartet

Geht doch! Unter diesem Motto starteten die Pilgerinnen und Pilger am 9. September in Bonn im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes. Sie wurden ausgesendet und gesegnet im Beisein von Präses Manfred Rekowski (Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland), Brigitte Schmidt (Pastoralreferentin Bonn) und Erzpriester Constantin Miron, Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland. Der Klimapilgerweg führt über 78 Stationen und 1.700 gelaufene km und endet am 9. Dezember im polnischen Katowice, wo zeitgleich die 24. Welt-Klimakonferenz (COP 24) stattfindet.

Einladung zum Mitpilgern: Jede/r, die/der die Ziele des Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit unterstützen möchte, ist herzlich zum Mitpilgern eingeladen – egal ob es nur eine kurze Strecke, eine Tagesetappe oder länger ist. Die Pilgergruppe besteht sowohl aus Langzeit- als auch aus wechselnden Tagespilgern.

(c) Foto: Simon Veith – nachhaltige Fotografie

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